GWA schlägt Drensteinfurt mit 5:1

Das war schon eine klare Ansage, die die Fußballer von Grün-Weiß Albersloh da am späten Donnerstagabend gemacht haben. Mit 5:1 fertigte der Tabellenführer den direkten Verfolger aus Drensteinfurt hoch verdient ab und hat jetzt bereits zehn Punkte Vorsprung auf den Zweiten.

 

 

Keine Frage, es sind erst 13 von 30 Spielen absolviert, aber da muss schon einiges schief laufen, wenn das Meisterschaftsrennen jetzt noch einmal spannend werden sollte. Gut und gerne 150 Zuschauer waren am Vorabend des Feiertages auf den Sportplatz an der Adolfshöhe gekommen und sie sahen einen insgesamt beeindruckenden Auftritt der Hausherren, an dessen Ende der zwölfte Saisonsieg stehen sollte. Bis die wahren Kräfteverhältnisse deutlich wurden, dauerte es allerdings eine gewisse Zeit, denn gerade in der ersten Halbzeit mussten sich die Albersloher erst einmal auf die äußerst robuste Spielweise der Drensteinfurter einstellen. Die kamen dann auch zur ersten nennenswerten Torraumszene der Partie, als sie einen scharf gezirkelten Freistoß von der rechten Seite an den Außenpfosten setzten (13.). Die Grün-Weißen werteten diesen Warnschuss als endgültiges Startsignal und intensivierten ihre Offensivbemühungen. Armando Alla bediente Janis Kröger mit einem klasse Steilpass in die Schnittstelle der Gästeabwehr, Kröger legte sich den Ball an der rechten Strafraumecke aber etwas zu weit vor und verpasste damit einen kontrollierten Abschluss (18.). Die nächste gute Gelegenheit kam ähnlich zustande: Bernd Grenzer startete auf der rechten Seite durch, Johannes Uhlenbrock spielte gut dosiert in seinen Lauf, aber Grenzer zielte in vollem Tempo über das Tor (25.). Kurze Zeit später stockte dann allen Anhängern der Grün-Weißen der Atem, als Christian Adolph als letzter Mann ausrutschte und ein Drensteinfurter Stürmer plötzlich frei vor GWA-Torwart Andre Simon auftauchte. Der Gästespieler zögerte aber viel zu lange, so dass es beim Spielstand von 0:0 blieb. Das änderte sich nach genau einer halben Stunde: Lucas Herrmanns Schuss aus zwölf Metern wurde noch geblockt, dann kam der Ball über Aaron Bonse zu Janis Kröger und der netzte von der halb rechten Seite mit einem satten Flachschuss zum 1:0 ein. Endlich war der Bann gebrochen und GWA nutzte die Verunsicherung der Gäste, um nachzulegen. Janis Kröger zog von der rechten Außenbahn beherzt nach innen, bediente Marcel Kirchhoff zentral vor dem Tor, Kirchhoffs Abschluss wurde abgewehrt, aber Bernd Grenzer schaltete blitzschnell und schob zum 2:0 ein (34.). Mit diesem beruhigenden Vorsprung ging es dann auch in die Kabinen, weil der sehr sicher wirkende GWA-Keeper Andre Simon kurz vor dem Pausenpfiff noch einen Distanzschuss der Drensteinfurter aus dem Torwinkel fischte. Diese Zwei-Tore-Führung gab die nötige Sicherheit und auch die Halbzeitansprache des Trainers hatte offensichtlich gesessen, denn die Hausherren kamen hoch motiviert zurück auf den Platz. Hohe Laufbereitschaft, schnelle Passfolgen, große Präsenz in den Zweikämpfen – jetzt passte einfach alles und die logische Konsequenz war das 3:0 (53.). Nach einer unübersichtlichen Situation im Strafraum kam der Ball in hohem Bogen zu Johannes Uhlenbrock und der versenkte ihn mit einem artistischen Rückzieher. Auf das Wort Fallrückzieher wird an dieser Stelle bewusst verzichtet, denn der junge Linksverteidiger kam ohne Fallen aus, landete sicher auf beiden Füßen und setzte direkt zum intensiven Jubellauf an. Damit war das Spiel entschieden und die zu diesem Zeitpunkt völlig hilflosen Drensteinfurter reagierten mit Überhärte und Unsportlichkeiten auf ihren Frust. Der Schiedsrichter quittierte das nach 55. Minuten völlig zu Recht mit einer roten Karte für einen Gästeakteur. Der Sünder auf Seiten des SVD hatte am Spielfeldrand wahrscheinlich gerade seine Jacke angezogen, da rappelte es schon wieder Kasten seiner Truppe. Blitzschneller Angriff, Steilpass an die Strafraumgrenze und Aaron Bonse chippte den Ball elegant zum 4:0 über den gegnerischen Schlussmann in die Maschen (58.). Was die Jungs von Michael Wester in der ersten Viertelstunde nach der Pause auf den Kunstrasen brachten, war wohl das Beste, was sie in der bisherigen Saison gezeigt haben. In dieser Phase des Spiels wurde überdeutlich, dass es sich auf dem Papier zwar um ein Spitzenspiel handelte, in Wirklichkeit aber nur eine Spitzenmannschaft auf dem Platz stand. Wenn man überhaupt etwas am Spiel der Grün-Weißen kritisieren will, dann die kleinen Nachlässigkeiten im Defensivverhalten. Da fehlte hier und da die letzte Konsequenz und deswegen kamen die Drensteinfurter nach einer Ecke nicht nur zum 1:4 (82.), sondern in den letzten Spielminuten auch noch zu zwei Lattenschüssen. Wirklich ärgern wollte sich darüber aber niemand, denn den Schlusspunkt setzten wieder die Hausherren. Bernd Grenzer setzte sich auf der linken Außenbahn unwiderstehlich durch, legte den Ball von der Grundlinie zurück auf Marcel Kirchhoff und der verwandelte mit einem abgefälschten Schuss zum 5:1-Endstand. Der Abend war nach dem Abpfiff wegen der späten Anstoßzeit (20.30 Uhr) schon fast gelaufen, aber man munkelt, dass Fans und Mannschaft auch die ersten Nachtstunden für ihre Feierlichkeiten zu nutzen wussten.

GWA: Simon – Hecker, Adolph, Strohbücker, Uhlenbrock –Kirchhoff, Alla (60. Thale), Herrmann (65. Block), Kröger, Grenzer – Bonse

Tore: 1:0 Kröger (30.), 2:0 Grenzer (34.), 3:0 Uhlenbrock (53.), 4:0 Bonse (58.), 4:1 (82.), 5:1 Kirchhoff (85.)

Bes. Vorkomnisse: Rote Karte für Drensteinfurt (55.)