(WN-Artikel vom 21. Mai 2025 - Von Christiane Husmann)
ALBERSLOH. „Altherren“ – das sind im Fußball Männer, die Ü32 sind. Vielleicht körperlich nicht mehr so leistungsfähig wie ein 20-Jähriger, aber mit Erfahrung und Kondition, die meist schnelles und spannendes Fußballspiel möglich machen. „Der Jüngste in unserer Altherrenabteilung ist 33, der älteste 65 Jahre alt“, erzählt Stefan Wegener von der DJK Grün-Weiß Albersloh.
Also über 30 Jahre Altersunterschied, die individuelle Interessen und Stärken ansprechen. Während die einen über das Fußballfeld sprinten, haben sich andere für den Gehfußball entschieden. „Hybrid – ich kann beides“, meint ein Fußballer am Rande. „Sachte reinkommen“, beschreibt er, warum man etwa nach einer Fußballpause erst mit Gehfußball beginnt. Dann beeilt er sich, mit seinen Sportkollegen in die Umkleide zu kommen. Benedikt Jeiler hat neue Trikots gesponsert, die man attraktiv auf einem Foto präsentieren möchte.Was ist Gehfußball eigentlich? „Wie der Name schon sagt, man geht. Wenn ein Spieler ins Laufen fällt, wird abgepfiffen, und die gegnerische Mannschaft erhält einen Freistoß“, erklärt Stefan Wegener. „Der Ball darf auchnur hüfthoch gespielt werden – keine hohen Flanken“, nennt er eine weitere Herausforderung. „Gut und weitsichtig passen ist das A und O“, so der Albersloher, der selbst gerade pausiert. „Das zweite neue Knie“, nennt er den Grund, warum die Gehfußballer gerade ohne ihn auskommen müssen.
„Schützenfest will ich wieder marschieren können – und danach geht’s auch wieder zum Gehfußball“, erklärt der bei den Albersloher Schützenbrüdern als Offizier engagierte Wegener. „Mein Orthopäde meinte, dass das für meine Knochen in Ordnung ist“, freut sich der 60-Jährige über die Sportempfehlung seines Arztes. „Bewegung ist ja immer gut“, weiß er von allgemeinen Ratschlägen, moderat Sport zu treiben.
„Turniere, Freundschaftsspiele, Fahrradtouren“, erzählt Wegener, was die Altherren so alles unternehmen. „Natürlich spielt das gesellige Zusammensein eine zentrale Rolle, die meisten von uns haben ja immer zusammen Fußball gespielt und wollen sich auch weiter treffen“, nennt er neben der Bewegung und dem Spiel einen guten Grund, warum man sich gerne auf dem Sportplatz an der Adolfshöhe trifft. Außerdem engagierten sich die Altherren auch sonst bei GW: „Wir haben die Banden erneuert und wollen jetzt die Würstchenbude reaktivieren.“ Ein bisschen Vereinsarbeit, die Spaß bringen und GW zugutekommen solle.
„Aktuell sind wir zehn Mann und würden uns über Zuwachs freuen“, erzählt Wegener, der empfiehlt: „Runter vom Sofa und zu uns kommen.“ Aber wann? „Wir treffen uns immer mittwochs um 19.30 Uhr hier am Platz“, sagt der Albersloher und ergänzt: „Im Winter spielen wir in der Halle.“
Auf die Frage, ob man etwas braucht, um mitspielen zu können, nennt er nur eine Voraussetzung: „Bock.“ So laden die Altherren also ein, sich einfach mal ganz ungezwungen am Sportplatz blicken zu lassen. „Nur keine Hemmungen, wir sind eine bunt gemischte Gruppe“, motiviert Wegener, von der Couch auf den Rasenplatz zu wechseln.