Artikel der WN:

Fußballspiel im Regen auf dem Ascheplatz, auf dem das Wasser nicht abläuft: Dieses Foto entstand am vergangenen Wochenende.

 

Albersloh - Sie wollen nicht auf den Putz hauen. „Die bisherigen Gespräche mit der Stadt sind in fairem Rahmen verlaufen. Und das soll bei den Anfang des Jahres anstehenden weiteren Unterhaltungen auch so bleiben“, sagt Friedhelm Austermann, Vorsitzender von Grün-Weiß Albersloh. Gleichwohl ist der Vorstand des Sportvereins bedrückt, nachdem der gewünschte Kunstrasenplatz im Entwurf des städtischen Haushaltsplans, den Bürgermeister Berthold Streffing in der vergangenen Woche vorgestellt hatte, keine Erwähnung fand.

Mit aus Sicht des Vorstands fatalen Konsequenzen. „Seitdem sind so gut wie keine Spenden mehr eingegangen, weil die Menschen im Dorf glauben, dass der Platz sowieso nicht kommt“, sagt Bianca Sikorski. Dabei sei bislang ja nur der Etat-Entwurf auf dem Tisch, den die Politik nun in den kommenden Wochen diskutieren werde und in dem noch Änderungen möglich seien. „Das müssen wir den Menschen weiter vermitteln, damit sie uns unterstützen“, meint Projektbeauftragter Willi Kofoet.  Der Vorstand wisse, so Heinz-Josef Horstmann, „dass die Finanzierung für die Stadt nicht einfach ist“, weil ein Haushaltssicherungskonzept drohe und der Etat nicht einfach um die für den Platz notwendige Summe ausgeweitet werden könne. Gleichwohl ist das Gremium davon überzeugt, dass der Platz jetzt dringend notwendig ist, um das Angebot des Vereins aufrecht erhalten zu können. „Wir brauchen ihn und die Halle dringend“, erklärt Bianca Sikorski. Der Ascheplatz sei vor allem bei schlechtem Wetter in einem miserablen Zustand und nicht bespielbar. „Er muss sowieso saniert werden. Und das wird etwa 90 000 Euro kosten“, rechnet Willi Kofoet vor.

Gerechnet wird in diesen Wochen eh viel bei Grün-Weiß Albersloh. „Unsere Eigenleistung liegt alles in allem bei rund 160 000 Euro. Das ist für einen kleinen Verein wie GWA sehr beachtlich“, erklärt Bianca Sikorski.  Gebe die Stadt jetzt den erforderlichen Zuschuss von rund 200 000 Euro, sei das vergleichsweise günstig für die Kommune, auch wenn „das natürlich ein Batzen Geld ist“. Aber: „Welche Gemeinde bekommt für diese Summe einen neuen Kunstrasenplatz?“, fragt die Jugendobfrau der Fußballer, die weiß, dass nach dem nächsten Regen und Frost der Trainings- und Spielbetrieb wieder eingestellt werden müsse. „Wir brauchen ein bisschen Entlastung“, sagt sie.  Und das auch, da gerade der Mädchenfußball in die Abteilung integriert worden sei, unter Beteiligung von Fußballerinnen aus Sendenhorst. „Wir wollen uns jetzt nicht mit anderen vergleichen. Aber hier im Verein wird viel geleistet“, erklärt Friedhelm Austermann. Und er fügt an, dass der Kunstrasenplatz aufgrund vielfältiger Bemühungen weit günstiger sei als vergleichbare Anlagen in der Umgebung. Und er könne für die Stadt noch preiswerter werden, wenn es gelinge, den Platz als wirtschaftlichen Eigenbetrieb anzulegen, um Steuern zu sparen. Daran werde derzeit gearbeitet. 25 000 bis 50 000 Euro Ersparnis seien dadurch möglich.  Der Vorstand ruft die Albersloher dazu auf, den Verein weiter zu unterstützen. Auch bei der heutigen Weihnachtsbaum-Aktion an der Adolfshöhe. „Wir glauben, dass wir weiter eine Chance haben. Wir brauchen die Halle, die ja schon später kommt, als mal angekündigt. Und wir brauchen auch den Platz dringend“, appelliert Friedhelm Austermann.