Am 10.12.2012 lud die Stadt Sendenhorst zur Preisverleihung des Architekturwettbewerbs „ Albersloher Sporthalle“ ein. Neben einigen Architekten, Vertretern der Politik und der Stadt war auch GWA vor Ort vertreten. Es wurden u.a. 15 interessante Modelle und Pläne der möglichen Zweifachhalle dargestellt. Die vier ausgezeichneten Entwürfe werden jetzt einer Wirtschaftlichkeits-prüfung unterzogen. Es werden neben den Baukosten auch die Unterhaltskosten bewertet.
Hier der Bericht der WN, von Josef Thesing
Mit 6500 Euro zurück nach Dresden
Architekturwettbewerb für Albersloher Sporthalle: Sieger aus Sachsen
So sieht das Modell des Dresdener Büros für die neue Albersloher Sporthalle aus. Bürgeremeister Berthold Streffing gratulierte Thomas Lindner zum ersten Preis. Foto: Annette Metz
Der Sieger beim Architekturwettbewerb für die Albersloher Sporthalle steht fest. Am Montagmorgen wurde das Büro „lthx architekten“ aus Dresden mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Insgesamt hatte das Preisgericht 20 Entwürfe zu bewerten. Platz zwei bis vier belegen Büros aus Münster.
Die Augen schauten ein bisschen müde in die Runde. Das wundert nicht nach einer langen Fahrt aus dem Sächsischen ins Münsterland. Rund 530 Kilometer – teilweise durch Schneegestöber – hatte Thomas Lindner gestern Vormittag auf dem Buckel, als er die Tür zum Sendenhorster Rathaus öffnete.
Doch die wird der Architekt, der gemeinsam mit Kollegen in Dresden das Büro „lthx architekten“ betreibt, vermutlich gerne in Kauf genommen haben. Denn das Büro hat den ersten Preis beim Architekturwettbewerb für die neue Albersloher Sporthalle gewonnen. „Der Weg hierher hat sich gelohnt“, erklärte der Planer folgerichtig. Und: „Es war ein schöner Wettbewerb“, fügte er an. Die Rückfahrt konnte der Architekt mit 6500 Euro zusätzlich auf dem Konto antreten. Denn die gab es als ersten Preis in diesem Wettbewerb.
Ob das Team aus Dresden die Halle deshalb auch planen wird, ist nicht gesagt. Zwar empfiehlt das Preisgericht der Stadt einstimmig, „die Verfasser der mit dem ersten Preis ausgezeichneten Arbeit mit der weiteren Bearbeitung zu beauftragen“.
Doch auch die Entwürfe der Architekten, die auf die Plätze zwei bis vier gesetzt wurden, sollen hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit sowie der Investitions- und Folgekosten geprüft werden. Auch das wird das Büro „Drees & Huesmann“ tun, das die Stadt in diesem Verfahren begleitet. Die Entscheidung über den Architekten, der die Zweifachhalle letztlich planen und den Bau begleiten wird, soll dann im Februar oder März fallen.
Viele, zum Teil noch recht junge Herren in modischen Jacketts und wenige Damen hatten sich gestern im Rathaus eingefunden, um an der „Siegerehrung“ teilzunehmen. Insgesamt hatten sich 321 Büros aus ganz Europa für die Teilnahme beworben. 20 waren zugelassen worden, wovon fünf gesetzt und 15 ausgelost worden waren. Die Fachleute erstaunte es schon ein wenig, dass die vier ersten Preise allesamt an ausgeloste Büros gehen. Das bewege sich durchaus außerhalb der üblichen Wettbewerbsergebnisse, erklärte Reinhard Drees. Fünf Büros hatten es allerdings nicht ganz ins Ziel geschafft: Sie hatten sich nicht an die maximalen Grundstückgrenzen gehalten.
Obwohl Thomas Lindner nach der langen Reise durchaus kaputt war, hatte es den Anwesenden – unter ihnen auch Vertreter der Politik und die Verwaltungsspitze – seinen Entwurf zu erläutern. Sein Team habe sich dem Auftrag gestellt, „auf einem Platz im Nirgendwo eine Sporthalle zu planen“, erklärte der Dresdener. Im Spätsommer habe er Albersloh mal einen Besuch abgestattet.
Herausgekommen ist „eigentlich ein einfacher Baukörper“, der nicht „als Monstrum“ daherkommen, sondern „in den Ort eingepasst“ sein solle. „Wir haben versucht, den Bezug zur Region aufzunehmen“, erklärte der 42-Jährige, der übrigens im Gespräch mit den Westfälischen Nachrichten erklärte, dass er bislang noch keine Sporthalle gebaut hat.