Für die Tennisjugend von Grün-Weiß Albersloh hieß es am Mittwoch vor Christi Himmelfahrt zum sechsten Mal: „Nehmen Sie den Zug von Münster in Richtung Emden Außenhafen & steigen Sie dort auf die Fähre um. Diese bringt Sie zur Nordseeinsel Borkum.“ Bestens gelaunt, voller Vorfreude und mit etlichen Sportsachen und Trainingsmaterialien im Gepäck ging es für die 36 „Borkumfahrer“, das war rekordverdächtig und bedeutete eng zusammenrücken in dem 38-Betten-Haus, auf in Richtung Norden.
Auf der Insel angekommen wurden die Zimmer im Jugendgästehaus des TuS Borkum bezogen, anschließend die Insel zu Fuß erkundet und es gab eigentlich nur eins: „ab durch die Dünen zum Strand!“. Am nächsten Morgen wurden die Albersloher von den ersten Sonnenstrahlen geweckt und nach dem Frühstück mit einem Drahtesel ausgestattet. Mit diesem machte sich die Trainingsgruppe dann auch sofort auf in Richtung Tennisplätze zur ersten Trainingseinheit und jeder wollte als erster die rote Asche betreten. Während auf den Tennisplätzen Grundschläge, Volleys, Angriffsspiel und Aufschläge trainiert wurden, absolvierte jeweils eine Gruppe im Borkumer-Sand ein Strand-Workout. Nachdem die erste Trainingseinheit absolviert war, ging es zum Mittagessen zurück in die Jugendherberge und anschließend wieder zu der in der Fußgängerzone gelegenen Tennisanlage, um nochmals zwei Stunden die Geschicke mit dem Tennisschläger und dem gelben Filzball zu perfektionieren. Die Trainingseinheiten waren anstrengend, bereiteten aber allen Spaß. Der erste Tag endete nach dem Abendbrot mit einem wunderschönen Sonnenuntergang am Strand. Wetter am Donnerstag: Sonne pur! Auf dem Tagesprogramm vom Freitag standen wieder zwei Trainingseinheiten vor- und nachmittags über je zwei Stunden und für die meisten wurde der Tagesablauf bereits zur Routine, denn der zweite Trainingstage begann wie schon so einige Tage im Trainingslager auf Borkum mit einem gemeinsamen Strandlauf. Mit den ersten Trainingseinheiten in den Kochen, fiel dem ein oder anderen das Training nicht mehr ganz so leicht wie noch am ersten Tag, aber die Devise lautete: „Augen zu und durch. Morgen stehen die Borkum Open an und dafür müssen wir fit sein.“ Also wurden alle Energie- und Kraftreserven mobilisiert und so wurden sowohl der Koordinations- und Konditionszirkel am Sandstrand als auch die Technikeinheiten auf den Ascheplätzen motiviert angegangen. Es wurde fleißig/ausgiebig weitertrainiert und intensiv auf den anstehenden Turniertag vorbereitet! In der Mittgaspause wurde bei klarer Sicht über 315 Treppenstufen dann der Leuchtturm erklommen, und als Belohnung der Blick weit über die Stadt und die Nordsee genossen. Nach dem Abendessen war ein weiteres Mal die Strandpromenade das Ziel der Sportler. Während einige Muscheln sammelten, kam bei anderen der Fußball zum Einsatz und es wurden die letzten Reserven aufgebraucht. Das Wetter am Freitag hielt Sonne, Sonne und nochmal Sonne bereit. Es war sogar so warm, dass einige nach dem Training ein Bad in der Nordsee genommen haben. Samstag: Turniertag! Aber bevor der Wettkampf um die begehrten Pokale der „Borkum Open 2017“ eröffnet wurde, begann der Tag mit einer Joggingtour durch die Dünenlandschaft. Da einigen das Aufstehen nicht ganz so leicht viel, sie schwer aus den Federn zu bekommen waren und sie ihre Kräfte lieber für die anstehenden Einzelpartien schonen wollten, hatte sich die Trainingsgruppe auf einen kleinen, übersichtlichen Kern reduziert. Nach dem Frühstück ging es dann aber für alle zur Tennisanlage und nachdem der Turniermodus erklärt worden war, waren die „Borkum Open“ endlich eröffnet. Bereits nach den ersten Partien zeichnet sich ab, dass das Training Früchte trug und dass da Spielniveau in allen vier Turniergruppen, die nach Alter und Spielstärke eingeteilt worden waren, recht hoch war. Die Tennisspieler schlugen sich bereits in den ersten Runden die Bälle um die Ohren, stellten ihr Können mit dem gelben Filzball mehr unter Beweis und brachten mit ihren hochklassigen Matches ein Publikum auf den Balkons des benachbarten Hotels immer wieder zum Staunen. Bevor die Halbfinal- und Finalspiele in den jeweiligen Gruppen ausgetragen wurden, gab es mittags beim an der Tennisanalage ansässigen Italiener eine Stärkung. Danach nahm das Turnier wieder volle Fahrt auf. In drei der vier Gruppen setzten sich mit Mayleen Lömke, Pauline Cieplik und Linus Pufahl Borkum-Neulinge durch und konnten direkt bei ihrer Premiere die Pokale entgegen nehmen. Die älteste Gruppe glich einer Wundertüte und auch das Trainerteam vermochte nicht zu prognostizieren wer hier das Rennen machen würde. Fest stand, dass bei der Turnierplanung im Team ausgiebig diskutiert worden war, ob man die jüngeren U15 Jungs mit den älteren U18 Jungs gemeinsam in einer Gruppe spielen lassen konnte, und man war zu dem Entschluss gekommen: „ja, es muss gehen“. Nach dem Turnier wurde bilanziert, dass dieses die richtige Entscheidung gewesen war, denn die Youngstars sorgten für einige Turnierüberraschungen und warfen nach und nach die älteren Spieler raus. So trugen mit Björn Braun und Leon Daweke zwei U15 Spieler das Finale aus. Am Ende war es Leon Daweke, der sich über den Pokal freuen durfte, nachdem er auf seinem Weg zum Titel einen nach dem anderen der drei Braun-Brüder Eike, Erik und Björn besiegte. Der Besuch im Gezeitenland rundete den langen und anstrengenden Turniertag ab. Abends blieb dann noch Zeit fürs Abendessen, das Kofferpacken, einen letzten Besuch am Strand und das DFB-Pokalfinale. Wetter am Samstag: Kaiserwetter und die Temperaturen auf dem Thermometer stiegen weiter, aber die leichte Brise Sommerwind machte es angenehm. Am Sonntag wurde schließlich die Rückreise angetreten und so ging es nach dem Frühstück zum Bahnhof und von dort aus mit der Inselbahn und Fähre zurück aufs Festland. Nach fünf ereignisreichen, sportlich prall gefüllten und gelungenen Tagen kamen die Sportler am Nachmittag wieder in Münster an und die gebräunten Gesichter aller Teilnehmer ließen nur erahnen was für ein Sahnewetter sie hatten. Alles in allem, da sind sich die Tenniskids einig, war diese Borkumfahrt wieder ein toller Erfolg! An dieser Stelle noch mal ein besonderes Dankeschön und Lob an die beiden Jugendwarte sowie das gesamte Trainerteam von GWA für die tolle Organisation und das supergute Training.