GWA holt verdienten Punkt gegen Spitzenreiter Greven
Am Ende waren alle ein wenig ratlos auf dem Sportplatz an der Adolfshöhe. Was sollte man denn nun halten von diesem spektakulären 1:1 gegen den SC Greven 09? Freude über den überraschenden Punktgewinn gegen den Spitzenreiter? Oder doch eher Enttäuschung, weil man den Sieg so spät noch aus der Hand gegeben hatte? GWA-Spielertrainer Marcel Kirchhoff fasste das Geschehen so zusammen, wie es sicherlich auch die meisten Fans gesehen hatten: „Natürlich bin ich ein bisschen angefressen wegen des späten Ausgleichs. Insgesamt überwiegt aber die Freude über die gute Leistung gegen den souveränen Tabellenführer.“ Ein passendes Fazit, denn das war wirklich aller Ehren wert, was die Grün-Weißen da am Sonntagnachmittag geboten haben.
Die Gäste aus Greven ergriffen zwar direkt die Initiative, hatten Feldvorteile, aber die Albersloher machten dabei nie den Eindruck, dass sie dem nichts entgegenzusetzen haben. Ganz im Gegenteil, GWA war sehr präsent in den Zweikämpfen und wurde bei Kontern immer wieder brandgefährlich. Ein 0:0 zur Pause wäre durchaus verdient gewesen, aber die Hausherren belohnten sich für ihren engagierten Auftritt und gingen sogar mit dem Führungstreffer in die Kabine. Eine klasse Kombination über Pickup und Kirchhoff vollendete Shpetim Hajdini in der 44. Minute zum 1:0. Nicht einmal annähernd so sehenswert wie der Treffer war sicherlich die rote Unterhose, die der Torschütze im Überschwang seines Jubels präsentierte und die in den Augen der meisten Betrachter sicherlich ohne weiteres in der Kategorie „Liebestöter“ eingeordnet werden konnte. Was auch immer man davon halten mochte, auch im zweiten Durchgang ging es sehenswert weiter.
Die zahlreichen Albersloher und Grevener Fans sahen ein Spiel, das auf sehr gutem A-Liga-Niveau geführt wurde, aber auch einige Ruppigkeiten zu bieten hatte. Der Schiedsrichter verteilte insgesamt sage und schreibe zehn gelbe, zwei gelb-rote und eine rote Karte. Pickup soll in der 63. Minute nachgetreten haben und musste sofort unter die Dusche, Spielertrainer Kirchhoff sah nach zwei harmlosen Fouls in der 85. Minute Gelb-Rot. Eine sehr harte Entscheidung des Schiedsrichters, dem die Karten an diesem Tag insgesamt etwas zu locker in der Tasche saßen. Mit einem oder teilweise sogar mit zwei Spielern weniger, wurde es für die Albersloher immer schwieriger dem Druck der Grevener standzuhalten. Fast wäre es gelungen, aber eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit konnten die Grün-Weißen den Ball an der Strafraumgrenze nicht konsequent genug klären. Die Konfusion nutzte der Grevener Johannes Mennemeyer mit einem sehenswerten Schlenzer in den rechten Torwinkel. Das war kein Zufallstreffer, das war genau so gewollt und deswegen ein feines Stück Fußballkunst. Als der Unparteiische kurz danach auch noch acht Finger in den Albersloher Himmel reckte, um seine achtminütige Nachspielzeit anzukündigen, rechneten die GWA-Fans schon mit dem Schlimmsten. Mit letzter Kraft und viel Leidenschaft schmissen sich die Albersloher aber auch in die letzten Angriffsbemühungen der Gäste und verteidigten somit völlig verdient den überraschenden Punktgewinn.
GWA: Kohn – Hecker, Strohbücker, Hövelmann, Neufert – Thale, Spangenberg, Kirchhoff, Hajdini, Kröger – Pickup
Tore: 1:0 Hajdini (44.), 1:1 (89.)
Eingewechselt: Bonse, Uhlenbrock, Niehues