GWA gewinnt gegen TSV Handorf II mit 5:2
2. Mannschaft stürzt den Tabellenführer: (Spielbericht) / 3. Mannschaft: Schlappe gegen Sassenberg (Spielbericht)
Wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn der TSV Handorf nach nur acht Minuten nicht den Pfosten, sondern zum 0:2 getroffen hätte und wer weiß, was passiert wäre, wenn die Gäste nach knapp einer Stunde den 3:3-Ausgleich erzielt hätten, anstatt am glänzend reagierenden GWA-Keeper Andre Simon zu scheitern? Niemand kann diese Fragen beantworten, was aber auch nicht weiter schlimm ist, denn unter dem Strich zählt nur das nackte Ergebnis und das bescheinigte den Albersloher Fußballern am Sonntagnachmittag ein 5:2-Sieg.
Das war ein verrücktes Spiel und der Verlauf ist nicht wirklich logisch zu erklären. Betrachtet man nur die glasklaren Torchancen, dann hätten die Grün-Weißen locker zweistellig gewinnen können. Betrachtet man hingegen nur das schlampige Defensivverhalten der Heimmannschaft, dann hätte das Spiel auch 5:5 ausgehen können. Das es nicht so kam, lag im Endeffekt daran, dass eine höchstens durchschnittliche Vorstellung des Tabellenführers ausreichte gegen den biederen Tabellenvorletzten.
Frühe Gästeführung kurz vor der Pause gedreht
Nach nur drei Minuten rieben sich die GWA-Fans verwundert die Augen, sofern sie den Weg vom Vereinsheim zum Kunstrasenplatz überhaupt schon zurückgelegt hatten. Handorf fuhr einen Konter über die rechte Seite, der Außenspieler flankte flach in die Mitte und ein Gästestürmer verwandelte unbedrängt zum 0:1. Die Albersloher Abwehrreihe war in diesem Moment meilenweit vom Geschehen entfernt, denn sie wartete wie erstarrt auf den Pfiff des Schiedsrichters und fragte sich, warum dieser die glasklare Abseitsstellung nicht erkannt hatte. Der Schock saß offenbar tief, denn nur wenige Minuten später war ein Handorfer schon wieder frei durch. Er zögerte aus halbrechter Position allerdings einen Moment zu lange und traf nur den Außenpfosten (8.). Dieser Aluminiumklatscher war offenbar der Weckruf für die Albersloher, die ihre Angriffsbemühungen danach deutlich intensivierten. Nachdem die ersten aussichtsreichen Kombinationen nicht konsequent zu Ende gespielt wurden, war es dann in der 13. Minute so weit. Aus dem Gewühl heraus landete der Ball an der Strafraumgrenze bei Julian Spangenberg, der drehte sich, zog mit links ab, der Ball wurde abgefälscht und rutschte schließlich an den Fingern des Gästetorwarts vorbei zum 1:1 ins Netz (13.). Der Ausgleich war fast eine Kopie des Golden Goals von Oliver Bierhoff im EM-Finale 1996. GWA drückte weiter und hatte durch Alla, Bassauer und Spangenberg beste Chancen. Die Führung glückte aber erst kurz vor der Pause, als Armando Alla eine Freistoßflanke von der linken Seite per Kopf zum 2:1 ins lange Eck verlängerte.
Spangenberg und Nahajowski machen alles klar
Nach dem Seitenwechsel ging das muntere Anrennen der Mannschaft von Michael Wester weiter und die Belohnung gab es bereits in der 50. Minute. Eine Ecke von der linken Seite segelte durch den Fünfmeterraum, weder die Handorfer Feldspieler noch der Torwart interessierten sich für den Ball und so hatte Tomasz Nahajowski am langen Pfosten leichtes Spiel. Schon stand es 3:1 und was dann folgte, war wohl die entscheidende Phase in diesem Spiel. Erst gelang Handorf aus dem Nichts mit einem Distanzschuss der Anschlusstreffer (55.) und dann kam der große Auftritt von Andre Simon. Nur wenige Sekunden nach dem 3:2 tauchte ein Handorfer Stürmer völlig frei vor dem GWA-Tor auf und hatte die große Chance zum Ausgleich. In letzter Sekunde schnellte die rechte Hand des Albersloher Schlussmanns raus und es blieb bei der knappen Führung der Hausherren. Durchatmen war angesagt, erst recht als wieder nur eine Minute später das 4:2 fiel. Spangenberg zirkelte von der rechten Seite eine Flanke in den Sechzehner, Tomasz Nahajowski legte den Ball geschickt ab und sein Bruder Bartosz verwandelte eiskalt per Dropkick (57.). Das war sie dann die endgültige Entscheidung und die Handorfer hätten sich nicht beschweren dürfen, wenn sie doch noch deutlich höher verloren hätten. GWA versemmelte bis zum Schlusspfiff gleich reihenweise dicke Chancen und nur Tomasz Nahajowski zielte noch einmal präzise genug. Er verwertete eine kluge Hereingabe von Kirill Bassauer, der nach längerer Pause ein gelungenes Startelf-Comeback feierte, zum 5:2-Endstand (70.)
Am kommenden Sonntag ist spielfrei, weiter geht es am 2.12.2012 mit dem Auswärtsspiel in Freckenhorst (12.30 Uhr).
GWA: Simon – Hecker (65. Thale), Hövelmann, Strohbücker, Pöttner – Kröger (46. B. Nahajowsi), Alla, Bassauer, J. Spangenberg, T. Nahajowski – Horstmann (75. Adolph)
Tore: 0:1 (3.), 1:1 Spangenberg (13.), 2:1 Alla (42.), 3:1 T. Nahajowski (50.), 3:2 (55.), 4:2 B. Nahajowski (57.), 5:2 T. Nahajowski (70.)