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GWA verballert Chancen im Minutentakt und kommt gegen Füchtorf II nicht über ein 3:3 Unentschieden hinaus

GWA-Trainer M. Wester bringt Lucas Herrmann, der für frischen Wind sorgte und den Anschlusstreffer vorbereitete.Eine gute Viertelstunde war gespielt auf der Sportanlage an der Adolfshöhe, Albersloh und Füchtorf hatten je eine ordentliche Torgelegenheit ungenutzt gelassen, da schickte der Schiedsrichter die Mannschaften wieder in die Kabine. Wind, Regen, Hagel und dann sogar einige Donnerschläge veranlassten den Unparteiischen zu einer kurzen Spielunterbrechung. Nach ungefähr fünf Minuten hatten sich die dicksten Wolken aber schon wieder verzogen und es konnte weiter gehen. Wer jetzt dachte, der ungemütlichste Teil dieses Spiels wäre damit abgehakt, der hatte sich getäuscht – zumindest aus Albersloher Sicht.

 

 

Zwischen der 20. und 30. Minute herrschte nämlich die pure Konfusion bei den Gastgebern und die grün-weiße Defensive stürzte gegen forsche Füchtorfer von einer Verlegenheit in die nächste. Ein Gästefreistoß aus knapp 25 Metern setzte kurz vor dem Tor auf, wurde durch den nassen Rasen immer schneller und dadurch zu einer zu großen Herausforderung für GWA-Keeper Philipp Geschermann. Er ließ den Ball unglücklich abprallen und schon stand es 0:1 (23.). Da sah der Torwart nicht gut aus, aber auch seine Abwehrkollegen reagierten in dieser Szene viel zu langsam und ließen die Füchtorfer in aller Seelenruhe gewähren anstatt sie an diversen Nachschüssen zu hindern. Der Jubel der Gäste war kaum verklungen, da leisteten sich die Albersloher schon den nächsten haarsträubenden Fehler. Ein Fehlpass im Spielaufbau landete direkt bei einem Gegenspieler, der schaltete ruckzuck um, schickte seinen Stürmer mit einem feinen Steilpass auf die Reise und der vollendete mit einem Flachschuss ins lange Eck zum 0:2 (26.).

Diesen Doppelschlag mussten die Albersloher erst mal verdauen und so dauerte es bis zur 38. Minute bis sie ihren ersten richtig sinnvollen Angriff vortrugen. Kapitän Marcel Kirchhoff, der seine Rotsperre aus dem Drensteinfurt-Spiel abgesessen hatte, setzte sich auf der rechten Seite energisch durch, flankte flach rein und da markierte Patrick Horstmann mit einem Schuss ins lange Eck den Anschlusstreffer zum 1:2 (38.). Jetzt waren die Hausherren endlich mal für einige Minuten am Drücker und in dieser Phase des Spiels deutete eigentlich mehr auf den Ausgleich als auf einen weiteren Gästetreffer hin. Es kam aber anders, denn nach einer Füchtorf-Ecke in der Schlussminute der ersten Halbzeit stand es plötzlich 1:3. Völlig frei konnte sich der Gästespieler zum Kopfball hochschrauben und das Leder gut platziert und knallhart neben den Pfosten setzen. Warum in diesem Moment gleich die komplette Abwehrreihe in eine merkwürdige Starre verfiel und sich nicht ein einziger Albersloher mit dem Thema Verteidigung beschäftigte, ist schlicht und einfach nicht zu erklären. 

"Lebhafte" Halbzeitansprache

Ein wahrlich schwacher und vor allem uninspirierter Auftritt von GWA war das im ersten Durchgang und so berichteten Ohrenzeugen vor dem Kabinentrakt von einer lebhaften Halbzeitansprache von Trainer Michael Wester. Seine Worte sollten Wirkung zeigen, denn was nach dem Seitenwechsel folgte, war ein Spiel auf ein Tor mit Einschussmöglichkeiten fast im Minutentakt. Nur die Chancenauswertung war wieder einmal ungenügend, denn so ziemlich jeder Offensivakteur der Grün-Weißen trug sich in die lange Liste der vergebenen Möglichkeiten ein. GWA-Coach Wester raufte sich am Rand ein ums andere Mal die Haare und ließ sich Mitte der zweiten Hälfte zu einem enttäuschenden Fazit hinreißen: „Wir haben es selbst verbockt. So ein Spiel darf man nicht verlieren.“

Erfreulicherweise war er da etwas zu voreilig, denn seine Jungs sollten am Ende doch noch belohnt werden. Wenn schon nicht für fußballerische Glanzlichter, dann doch wenigstens für ihre tolle Moral. Die Albersloher stemmten sich weiter gegen die drohende Niederlage und verkürzten in der 62. Minute auf 2:3. Der kurz zuvor eingewechselte Lucas Herrmann wurde auf der rechten Außenbahn steil geschickt, ging in den Strafraum, legte quer auf Marcel Kirchhoff und der ließ dem Gästekeeper aus kurzer Distanz keine Abwehrchance. Das Anrennen der Hausherren ging munter weiter, in guter Tradition wurde Chance um Chance versemmelt und so musste in der 87. Minute endgültig die Brechstange her. Ein langer Freistoß von Julian Spangenberg aus der eigenen Hälfte landete auf dem Kopf von Niklas Hövelmann, der den Ball an den langen Pfosten weiter leitete. Da stand Marcel Kirchhoff goldrichtig und besorgte mit seinem zweiten Treffer den viel umjubelten Ausgleich.

GWA: Geschermann – Hecker, Adolph, Strohbücker, Pöttner – Grenzer, S. Spangenberg (46. Hövelmann), J. Spangenberg, B. Kirchhoff (60. Herrmann), M. Kirchhoff, Horstmann

Tore: 0:1 (23.), 0:2 (26.), 1:2 Horstmann (38.), 1:3 (45.), 2:3 M. Kirchhoff (62.), 3:3 M. Kirchhoff (87.)