(WN-Artikel vom 25. August 2020)
Albersloh - „Sicherlich sorgt man sich als Laie, etwas falsch zu machen – aber nur nichts tun, ist falsch“, sind sich Sebastian Oehl und Axel Christel von der Berufsfeuerwehr einig und erklären den Anwesenden die einfache Bedienung des Defibrillators, der jetzt am GWA-Vereinsheim installiert wurde und im Ernstfall Leben retten soll.
"Wir wollen Ängste nehmen“, erklärt Alex Christel, der mit Sebastian Oehl in das Vereinsheim von GW Albersloh gekommen war, um in die Handhabung des neuen Defibrillators einzuweisen. „Sicherlich sorgt man sich als Laie, etwas falsch zu machen – aber nur nichts zu tun, ist falsch“, sind sich die beiden Männer von der Berufsfeuerwehr einig und erklären den Anwesenden die einfache Bedienung des Geräts, das im Ernstfall Leben retten soll, heißt es in einem GWA-Bericht.
Die Männer von der Feuerwehr sind Profis, die als First-Responder oft Menschen reanimieren. Und auch sie arbeiten mit Defibrillatoren – mobilen Geräten, die bei einer Herz-Lungen-Wiederbelebung unterstützend wirksam sein sollen. „Der Laien-Defibrillator erkennt, ob eine Schockgabe erforderlich ist“, erklärt Alex Christel, nachdem er zur Demonstration an einer Puppe Elektroden angelegt hat. Wie und wo diese angebracht werden müssen, hat er im Vorfeld erklärt.
Doch wie sieht es mit dem Verständnis des Laien aus, der im Notfall wahrscheinlich gerade keinen ausgebildeten Feuerwehrmann neben sich stehen hat? Der Defibrillator gibt visuelle und auditive Erklärungen: „Gerät okay, Ruhe bewahren, Bewusstsein prüfen, Notruf absetzen, Kleidung aufreißen oder zerschneiden, Elektrodenpackung öffnen, . . .“, leitet das Gerät mit sachlicher Computerstimme an. Schritt für Schritt wird erklärt, was zu tun ist. „Das Wichtigste ist die Herzdruckmassage, um den Blutkreislauf in Gang zu halten“, erklärt Alex Christel. Nur so könne die Sauerstoffversorgung des Gehirns gewährleistet werden. Auf die Frage, ob man auch zu feste drücken könne, geben die Feuerwehrleute die Antwort: „Natürlich können auch Rippen brechen, aber die wachsen wieder zusammen. Also: drücken, drücken, drücken.“ Und wenn man nicht fest genug drücke, werde man vom Defibrillator darauf hingewiesen.
Dass der Defibrillator auf dem Sportgelände auch mit einem „Kinderprogramm“ ausgestattet ist, werten die Männer von der Feuerwehr als weiteren Vorteil. Während beim Erwachsenen Stromstöße von 150 bis 200 Jule auf den Herzmuskel einwirken, sind es beim Kind nur etwa 70 Jule.
„Die First-Responder brauchen circa sechs Minuten, bis sie am Einsatzort sind – diese sechs Minuten können entscheidend sein“, sagt Sebastian Oehl, der auffordert, mutig zu sein.
Damit der durch Spendengelder finanzierte Defibrillator im Notfall für jeden zugänglich ist, hängt er in einem speziellen Kasten am Vereinsheim an der Adolfshöhe. Beim Öffnen dieses Kastens ertönt automatisch ein schriller Alarm, der darauf hinweist, dass ein Notfall besteht. „Wir wollen hoffen, dass wir das Gerät nur zu Wartungszwecken aus dem Kasten holen müssen“, sagt Ralf Stötzel als Vorsitzender des Sportvereins. Das hofft auch Markus Hörnemann, der sich darum kümmert, dass das Gerät im Notfall einsatzbereit ist.
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P.S.: Die Vereinigte Volksbank Münster eG hat uns mit der Crowdfunding-Initiative "VIELE SCHAFFEN MEHR" dabei sehr erfolgreich unterstützt - Vielen Dank!
Unser GWA-Projekt "Jeder kann Leben retten mit dem Defibrillator" kann h i e r weiterhin eingesehen werden...